Gemeinderatswahlen 2019 - Die Buchener Christdemokraten verlieren 7,5 Prozent, bleiben aber mit Abstand die stärkste Fraktion. Gefolgt von den Freien Wählern (24 Prozent) und dem „Bündnis für Buchen“ (19,4 Prozent).
Nur wenige Gemeinderäte traten zur Wahl 2019 nicht mehr an. Bei der CDU waren das Theo Häfner (Kernstadt), Manfred Ballweg-Moe (Stürzenhardt, Ortsvorsteher) und Bernd Rathmann (Hainstadt, ebenfalls Ortsvorsteher). Die anderen 15 stellten sich wieder zur Wahl. Hettigenbeuern war aufgrund des berufsbedingten Ausscheidens des gewählten Kandidaten zuletzt nicht mehr besetzt, da es keinen Zweitkandidaten gegeben hatte. Deshalb hatte die CDU nur 18 der ihr eigentlich zustehenden 19 Sitze besetzt und das Gremium hatte 31 Mitglieder statt der eigentlich gewählten 32. Bei den Freien Wählern war es lediglich Anthea Fischer, vor fünf Jahren mit genau 18 Jahren eine der jüngsten Stadträtinnen im gesamten Landkreis, die aus beruflichen Gründen nicht mehr antrat. Für die SPD ging Max Fischer im „Bündnis für Buchen“ nicht mehr an den Start.
Mit 52,4 Prozent (2014: 59,8) sicherte sich die CDU bei der Wahl 2019 18 Sitze im Buchener Gemeinderat, also rechnerisch einen weniger als derzeit, der jedoch ohnehin nicht mehr besetzt war. Stimmen hat die CDU vor allem in den Stadtteilen abgegriffen. In ihren Reihen befindet sich die Stimmenkönigin der Wahl. Dr. Elisabeth Weidmann vereinte 6542 Stimmen hinter sich, gefolgt von Dr. Harald Genzwürker, der mit 6058 „Kreuzchen“ das zweitbeste Ergebnis der Wahl einfuhr. Für die CDU neu im Gremium sind Dieter Grasberger (hat eine Gemeinderatsperiode pausiert), Jürgen Türschel und Monika Becker.
Zweitstärkste Kraft wurden mit 24 Prozent (24,7) die Freien Wähler (acht Sitze wie bisher), gefolgt vom (Bündnis für Buchen). Die SPD, bisher mit vier Sitzen vertreten, ging diesmal nicht mit eigener Liste an den Start. Gemeinsam mit Vertretern der Grünen, von „Die Linke.“ und Parteilosen erreichte man 19,4 Prozent (2014: 13,7 Prozent). Nicht mehr im Gremium vertreten wird „Bigmueg“ sein. Die „Bürgerinitiative gegen Müllgeschäfte Buchen“ bekam ein Prozent (2014: 1,8). Neu im Buchener Gemeinderat ist die AfD, die mit 3,3 Prozent der Stimmen mit einem Sitz vertreten sein wird. Neu für die Freien Wähler ziehen in das Gremium Julius Bopp, Astrid Diehm, Christian Philipp und Magnus Brünner ein und für das „Bündnis für Buchen“ sind es Klaus Lampe, Jakob Bopp und Markus Dosch. Für die AfD sitzt Harry Ballweg im Buchener Gemeinderat.
Gremium wächst
Insgesamt wächst das Gremium um zwei Sitze auf nun 33 Sitze. Gegenüber den Fränkischen Nachrichten zeigte sich Roland Burger zufrieden mit dem Wahlergebnis. „Es bleiben stabile Verhältnisse in Buchen“, stellte der Bürgermeister fest. Im Gremium sei ein breites bürgerliches Lager vertreten, in dem Extreme keine große Rolle spielen. „Wichtig ist für mich ein arbeitsfähiger Gemeinderat, der das Wohl der Stadt im Blick hat. Mit den gewählten Persönlichkeiten und der Entscheidung der Wähler kann Buchen in eine gute Zukunft geführt werden“, blickte Burger optimistisch in die Zukunft.
„Wir sind mit dem Ergebnis in jeder Hinsicht zufrieden, gerade in Anbetracht der großen Verluste der CDU insgesamt“, bewertete Dr. Harald Genzwürker das Ergebnis der Gemeinderatswahl. Der überschaubare Verlust sei verschmerzbar, zumal die Buchener klar gezeigt hätten, dass sie mit der Arbeit der CDU im Großen und Ganzen zufrieden sind und ihnen die Extreme nicht so liegen. Das Thema Umwelt werde offensichtlich von den Menschen stärker wahrgenommen. Obwohl die CDU als Partei für den ländlichen Raum auch in diesem Umfeld sehr aktiv sei, werde das aber von der breiten Öffentlichkeit, und gerade auch von jungen Menschen nicht in dem Maße wahrgenommen. Eine etwas höhere Wahlbeteiligung, die bei 58,2 Prozent lag, hätte sich Genzwürker gewünscht.
Ergebnis gehalten
Zufrieden mit dem Ergebnis der Freien Wähler zeigte sich auch Martin Hahn gestern gegenüber den Fränkischen Nachrichten. „Seit 2014 haben wir acht Sitze im Gremium und es ist schön, dass wir sowohl Sitze als auch das prozentuale Ergebnis halten konnten“, so Hahn. Das sei eine gute Basis. So könnten die Freien Wähler auch weiterhin sachorientierte Entscheidungen treffen, unabhängig von Parteipolitik.
Demokratie hat gewonnen
„Wir sind mit dem Ergebnis, dass das ,Bündnis für Buchen’ erreicht hat, sehr zufrieden“, meinte Johannes Volk. Die Demokratie habe doppelt gewonnen. Zum einen wegen der guten Wahlbeteiligung, zum anderen, weil die AfD mit nur einem Sitz vertreten sei, was ihr keine Fraktionsrechte gewähre. Das Bündnis habe über starke Kandidaten verfügt, die sehr viel inhaltliche Arbeit geleitet hätten – das habe sich ausgezahlt. Auch der Zusammenschluss mit Grünen und Linkspartei sei beim Wähler gut angekommen. „Wir als ,Bündnis für Buchen’ freuen uns, weiterhin mit den demokratischen Parteien im Gemeinderat zusammenzuarbeiten“, blickte Volk in die Zukunft.