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„Es geht uns nicht um Parteipolitik“ - #wirgestaltenbuchen.de

„Es geht uns nicht um Parteipolitik“

Gemeinsam mit Vertretern der Grünen, von „Die Linke.“ und Parteilosen wollen die Sozialdemokraten bei der Gemeinderatswahl am 26. Mai als „Bündnis für Buchen“ um die Gunst der Wähler werben.Neues Wahlbündnis in Buchen: Mitglieder der SPD, der Grünen und von „Die Linke.“ haben sich mit Parteilosen zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen Mitglieder der „Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“, von „Bündnis 90/Die Grünen“ und „Die Linke.“ mit Parteilosen bei der Gemeinderatswahl um Stimmen werben.

Die SPD tritt am 26. Mai nicht mehr mit einer eigenen Liste für den Buchener Gemeinderat an. Gemeinsam mit Vertretern der Grünen, von „Die Linke.“ und Parteilosen wollen die Sozialdemokraten als „Bündnis für Buchen“ um die Gunst der Wähler werben. Transparenz ist Johannes Volk, Amelie Pfeiffer, Felix Pflüger und Alexander Weinlein wichtig. Das betonen sie mehrfach im FN-Gespräch. „Schon frühzeitig hat man dem Bündnis fehlende Transparenz vorgeworfen, aber das ist nicht korrekt. Es ist wichtig und auch richtig, dass klar transportiert wird, wer zu welcher politischen Gruppierung gehört – das sind wir dem Wähler schuldig“, erklärte Johannes Volk.

Amelie Pfeiffer war und Felix Pflüger ist Teil der SPD-Fraktion. Beide als Parteilose. Amelie Pfeiffer ging zu den Grünen, Felix Pflüger schloss sich der Linken an. Man kennt sich also und arbeitet seit langem zusammen. Deshalb ging Felix Pflüger auch auf die Vertreter der anderen Parteien zu und stellte seine Idee von einem gemeinsamen Bündnis vor. Nicht umsonst, wie sich schnell zeigte. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden. „Der Wille zur Zusammenarbeitwar von Anfang an da, Parteigrenzen gab es dabei keine zu überwinden“, stellte Alexander Weinlein fest.

Man wollte auch keine Stimmen verlieren, was in Anbetracht der unechten Teilortswahl nicht zu verhindern gewesen wäre. „So können wir Stimmenanteile vereinigen, weil unsere kommunalpolitischen Positionen ja ohnehin sehr eng beieinander liegen“, verdeutlichte Felix Pflüger. Die Zusammenarbeit für die Kommunalwahl in diesem Jahr ist also beschlossene Sache, was 2024 sein wird, lässt man noch offen. Mit 16 Kandidaten zieht das „Bündnis für Buchen“ in den Wahlkampf. Fünf davon sind unter 30 Jahre und ebenfalls fünf sind Frauen. „Es bringen sich viele neue Köpfe ein“, zeigt sich Johannes Volk optimistisch. „Die Ergebnisse der letzten vier Kommunalwahlen sprechen eine deutliche Sprache – die Wahlbeteiligung ist stetig gesunken“, erklärte Johannes Volk im FN-Gespräch die Entscheidung dafür, mit einem Bündnis anzutreten. Man wolle wieder mehr Wähler an die Urnen zurückholen, weshalb eine solche Zusammenarbeit für ihn durchaus Sinn macht. Denn bei der Kommunalpolitik stehe nun einmal die Sache im Vordergrund.

Amelie Pfeiffer spricht einen weiteren Grund für den Zusammenschluss an. „2019 steht eine sehr entscheidende Wahl vor uns“, sagt sie. Es sei allen bewusst gewesen, nicht die einzig neue Liste bei der Gemeinderatswahl zu sein. „In Anbetracht dieser Situation war es uns besonders wichtig, sich nicht gegenseitig Stimmen zu nehmen“, unterstrich Pfeiffer. Man stehe geschlossen für diese Demokratie und eine offene und tolerante Gesellschaft, deren Spaltung durch rückwärtsgewandte Parolen man nicht zulasse. Und man wolle von keiner der jetzt im Gemeinderat vertretenen Parteien Stimmen wegnehmen, sondern setze darauf, die Nicht-Wähler zu mobilisieren.

Klare Vorstellungen
Natürlich hat das Bündnis auch klare Vorstellungen davon, wie es sich im Gemeinderat für Buchen und die Ortsteile einbringen will – das geht über bezahlbaren Wohnraum weit hinaus. Soziale Gerechtigkeit ist einer diese Punkte. Auch Einkommensschwachen soll ermöglicht werden, an kommunalen Angeboten teilzuhaben. Da gebe es auch in Buchen noch Luft nach oben. Ebenso in Sachen „Fair-Trade-Stadt Buchen“, auch da wäre ein Ausbau denkbar, gerade in Anbetracht der regionalen Wertschöpfung. Den Auswirkungen des Klimawandels will man auch auf kommunaler Ebene begegnen: der Ausbau von Fußund Radwegen ist dem Bündnis wichtig. Ein großes Ziel ist auch die Beteiligung der Bürger, die jederzeit die Möglichkeit erhalten sollen, dem Bündnis Ideen mitzuteilen. „Nähe zum Bürger ist uns wichtig“, hob Johannes Volk hervor. „Die Menschen müssen im Gespräch bleiben“, meinte Alexander Weinlein. Das Bewusstsein für die Probleme der Menschen und der Blick auf die gesamtheitliche Gesellschaft in Buchen vereine die Bündnis-Beteiligten.

Auf rot-rot-grün plus Parteilose wollen sich die Vertreter des „Bündnis für Buchen“ im FN-Gespräch nicht reduzieren lassen. Sie sehen sich im farblichen Parteienspektrum eher im bunten Bereich, setzen auf Vielfalt und Bürgernähe. „Es hat schon einen gewissen Charme, sich von diesem Parteigedanken zu lösen,gerade auf kommunaler Ebene“, so Johannes Volk. Es gehe um die Sache, nicht um die Parteipolitik. Und das habe in Buchen Tradition, das zeige die Vergangenheit im Rat deutlich.

© Fränkische Nachrichten | Redaktionsmitglied Olaf Borges